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Lübeck

Katholische Propstei Herz Jesu in Lübeck

Parade 4, 23552 Lübeck
Telefon 0451/70987-65, Fax 0451/70987-66
info@katholische-pfarrei-luebeck.de
Propsteigemeinde: www.katholische-pfarrei-luebeck.de/
Eduard Müller baut mit Jugendlichen einen Kohlenkeller zum Jugendraum umDie Propstei Herz Jesu war die gemeinsame Wirkungsstätte der drei Kapläne, hier hatten Hermann Lange seit 1939 und Eduard Müller seit 1940 ihre ersten Kaplansstellen, Johannes Prassek seit 1939 seine zweite. Es war der Ort, an dem die Kapläne 1942 verhaftet wurden. Jährlich feiert die Pfarrei am Abend des Todestages einen Gedenkgottesdienst in der Propsteikirche. Die Krypta ist als Gedenkstätte eingerichtet. Diente sie zunächst als Kellerraum, richtete Eduard Müller darin mit Jugendlichen einen Gruppenraum ein, der auch einen Hinterausgang hatte, damit die Teilnehmer an den Treffen nicht auf der Parade Spitzeln in die Arme liefen.

Innenansicht Herz Jesu Lübeck1955 wurde die Krypta als Gottesdienst- und Gedenkraum gestaltet. Der Altar und das Kreuz stammen von Hans Dinnendahl aus Telgte und wurden von der männlichen Jugend des Bistums Osnabrück gestiftet. Ein Jahr darauf wurde die Urne mit der Asche von Hermann Lange in die Krypta überführt. Die Plastik „Christus vor Pilatus“ neben der Urne zeigt den Moment der Verurteilung und der Abführung Christi durch einen Soldaten, sie stammt ebenfalls von Hans Dinnendahl und war seinerzeit ein Geschenk der weiblichen Jugend. In den 1970er Jahren wurde der Ambo aufgestellt, er zeigt als Bronzeplastik Motive der Gefangenschaft und Hinrichtung der Lübecker Märtyrer, unter anderem Stacheldraht und eine Guillotine.

Im Zuge der Kirchensanierung 2013 wurde ein Erweiterungsanbau auf der Nordseite der Kirche mit Ausstellungsräumen gebaut und mit einer Ausstellung eingerichtet, auch die Krypta wurde saniert. Gegenstände aus dem Besitz der Märtyrer sind in der 2017 eröffneten "Schatzkammer" zu sehen. So steht nun eine moderne Gedenkstätte zur Verfügung, in der die Geschichte und die Botschaft der Lübecker Märtyrer erinnert und vergegenwärtigt wird. Ehrenamtliche betreuen die Ausstellung und beantworten die Fragen der Besucher, auch Führungen in deutscher und englischer Sprache sind möglich. Gruppen werden um Voranmeldung gebeten.

Informationen und virtueller Rundgang

 

Lutherkirche Lübeck

Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Luther-Melanchthon  
Moislinger Allee 96, 23558 Lübeck
Pastorin Constanze Oldendorf (früher Maase), Telefon 0451/889 97 67
Dr. Karen Meyer-Rebentisch, Projektleitung Gedenkstätte, Tel. 0451/49 04 78 00
www.gedenkstaette-lutherkirche.de
info@gedenkstaette-lutherkirche.de

Öffnungszeiten:
Mittwoch und Freitag von 14–16 Uhr,
jeden ersten Samstag von 14–16 Uhr mit Führung um 14.30
sowie nach Voranmeldung.
Gruppen sind herzlich willkommen.

Lutherkirche Lübeck © Meyer-RebentischDie Lübecker Lutherkirche gehört zu den wenigen während der NS-Zeit erbauten Kirchen. Sie wurde 1937 geweiht. Seit 1934 war sie Predigtort von Pastor Karl Friedrich Stellbrink. Dieser war seinerzeit ein  überzeugter Nationalsozialist und hatte sich gewünscht, im Kreise Gleichgesinnter zu arbeiten. Mit der Zeit aber erkannte er die Christus- und Menschenfeindlichkeit der Nationalsozialisten und wandte sich von diesem Denken ab. In den drei katholischen Kaplänen, die er 1941 kennenlernte, fand er Brüder im Geiste.

1993 wurde die Lutherkirche, in der nach dem Krieg auch die Urne von Pastor Stellbrink beigesetzt wurde, unter Denkmalschutz gestellt. Die Kirche weist typische Merkmale von Bauten aus jener Zeit auf und wurde im Inneren mit völkisch-nationalistischer Kunst ausgestattet. Der Altarraum wurde durch eine Skulpturengruppe von Otto Flath dominiert, die eine im nationalsozialistischen Sinne idealtypische deutsche Familie darstellte. Diese Figuren wurden 1990 in den Seiteneingang umgeräumt.

Lutherkirche Lübeck, Ausstellung auf der Empore © Meyer-Rebentisch2014 wurde der Altarraum vollständig durch den Münchner Künstler Werner Mally neu gestaltet. Die bereits seit 1996 auf der Empore der Kirche gezeigte Ausstellung über die vier Lübecker Märtyrer ist vollständig überarbeitet worden. Mit Bildtexttafeln, Hintergrundinfos und interaktiven Stationen gibt sie einen tiefen Einblick in die Freundschaft und den Widerstand der Lübecker Märtyrer.

Weitere Informationen und Bilder

 

Burgkloster

An der Untertrave 1, 23552 Lübeck  
Telefon 0451/80 90 990
info@hansemuseum.eu
www.hansemuseum.eu

Das Burgkloster wurde 1229 als Dominikanerkloster erbaut. Ab 1897 werden die Räume als Gericht und „Untersuchungsgefängnis Lübeck Stadt“ genutzt. Hier waren Johannes Prassek und Eduard Müller inhaftiert und haben die Untersuchungshaft und die Zeit des Prozesses verbracht. Hermann Lange und Karl Friedrich Stellbrink waren hier die Tage des Prozesses inhaftiert. Seit 1962 sind die Räume kein Gefängnis mehr. Zwei Untersuchungshaftzellen und der Schöffengerichtssaal sind erhalten. In diesem Raum – oder im nicht erhaltenen etwa baugleichen Schwurgerichtssaal, der 1962 abgerissen wurde – fand der „Lübecker Christenprozess“ statt.
Seit 2015 gehört das aufwendig restaurierte Baudenkmal Burgkloster zum Museumsensemble des Europäischen Hansemuseums und kann wieder von Gästen besichtigt werden.

   

Justizvollzugsanstalt Lübeck

Marliring 41, 23566 Lübeck
www.schleswig-holstein.de/jvaluebeck

Lauerhofgefängnis Lübeck, alte LuftaufnahmeDas 1909 im neugotischen Stil erbaute Lauerhofgefängnis ist heute noch ein Gefängnis und heißt inzwischen schlicht Justizvollzugsanstalt Lübeck.

Hier waren Hermann Lange und Karl Friedrich Stellbrink inhaftiert. Den Mittelpunkt des Hauptgebäudes bildete die große Anstaltskiche, die heute Besucherraum und Sporthalle ist.

Im Norden des Gefängnisses sind Straßen nach Stellbrink und Prassek benannt.

  

Lübecker Rathaus

Breite Straße 62, 23552 Lübeck
Telefon 0451/122-0
www.luebeck.de

Vier Acryltafeln auf einer Sandsteintafel sind unter den Arkaden des Lübecker Rathauses 2004 montiert worden. Zugrunde lag ein Beschluss der Lübecker Bürgerschaft. Eine Tafel ist in englischer Sprache verfasst.

 

 

 

 

 

Gedenkweg in Lübeck



Faltblatt Gedenkweg LübeckEin Faltblatt mit den Lübecker Gedenkorten und vielen interessanten Informationen hat der „Arbeitskreis 10. November“ aus Lübeck gestaltet. Er ist in Lübeck erhältlich und kann hier heruntergeladen werden.


Download Faltblatt Gedenkweg


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