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Die Gedenkstätte

in der Propsteikirche Herz Jesu in Lübeck

Seit Oktober 2013 gibt es in einem Anbeau der Propsteikirche Herz Jesu die Gedenkstätte Lübecker Märtyrer. In der Gedenkstätte werden im Rahmen einer modernen Ausstellung Leben, Wirken und Vermächtnis der drei katholischen Kapläne Johannes Prassek, Hermann Lange und Eduard Müller sowie des evangelisch-lutherischen Pastors Karl Friedrich Stellbrink dokumentiert. Die Krypta der Kirche ist Teil der Gedenkstätte und Ort der Verehrung der Lübecker Märtyrer. Eine Schatzkammer mit Exponaten aus dem Nachlass der ermordeten vier Männer ergänzt die Ausstellung.

Ehrenamtliches Engagement


Ohne ehrenamtliche Ausstellungsbegleiterinnen und -begleiter wäre die Gedenkstätte Lübecker Märtyrer nicht denkbar. Seit 2013 engagieren sich Frauen und Männer in der Betreuung der Besucherinnen und Besucher, bei Führungen und Projekttagen. Einige von ihnen haben ihre Gedanken dazu notiert.



„Mit der Einweihung und Eröffnung der Gedenkstätte für die Lübecker Märtyrer sind katholische und evangelische Christen gebeten, sich als Ansprechpartner für Besucher der Gedenkstätte zur Verfügung zu stellen. Für mich, der ich noch von Kaplan Prassek getauft worden bin, war es eine Selbstverständlichkeit, dieses Ehrenamt zu übernehmen. Ich hoffe, dass ich als „Märtyrerverkünder“ meinen Beitrag leisten kann, die Erinnerung an die 4 Lübecker Märtyrer wach zu halten.“

Hartmut Possekel, Lübeck



„Warum mache ich mit bei der Gedenkstätte Lübecker Märtyrer? Seit kurzem befinde ich mich im Ruhestand, habe daher freie Kapazitäten. Seit einiger Zeit bin ich bereits Mitglied im Ökumenischen Arbeitskreis 10. November. Die vier Lübecker Märtyrer interessieren mich seit vielen Jahren. Ihr Leben und Sterben war und ist beispielhaft in vielfacher Hinsicht: 

  • Sie haben Ökumene gelebt in einer Zeit, in der noch kaum jemand das Wort Ökumene und dessen Bedeutung kannte.
  • Sie haben sich um Menschen gekümmert, denen im damaligen System alle Rechte abgesprochen waren.
  • Sie haben gegen Unrecht protestiert ohne Rücksicht auf das eigene Wohlbefinden.
  • Sie sind sicherlich nicht als Heilige geboren, aber sie haben sich – als es notwendig wurde – entschieden und bewährt. 

Daran schließen sich für mich als Christin Fragen an: Wo ist heute mein Engagement notwendig? Wo muss ich heute gegen den Strom schwimmen und etwas wagen? In der Ökumene, im Engagement für Gastfreundschaft in unserer Gesellschaft, in der Wahrung des Schöpfung, gegen den Konsumzwang, für fairen Handel und ??? Was mich außerdem fasziniert: die drei Kapläne waren damals im Alter meiner eigenen Kinder heute. Habe ich genügend Vertrauen in die junge Generation, dass sie sich heute für „Notwendiges“ in unserer Gesellschaft  entscheidet?

Ich merke, dass ich mehr Fragen als Antworten weiß. Die Auseinandersetzung mit der Ausstellung Lübecker Märtyrer und mit den Besuchern kann mir vielleicht weiterhelfen."

Sibylle Bernard, Lübeck


 

 

Herz Jesu © Fiebig